Investitionsrechnung mit differenzierten Zinssätzen

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Die Standardmethoden der isolierten Bewertung von Investitionsprojekten (durch Kapitalwert, Annuität, Endwert oder auch internen Zinsfuß) stellen hohe Anforderungen an die betriebliche Finanzsituation. Nach diesen Homogenitätsanforderungen soll die Finanzsituation durch einen einheitlichen Kalkulationszinssatz abgebildet werden können, dessen Höhe nicht vom Volumen des Projekts abhängt und der sich auch über mehrere Perioden hinweg nicht ändert. Allenfalls eine Abhängigkeit vom Projektrisiko berücksichtigen einige Berechnungsvarianten des Discounted Cash Flows. Zudem spiegelt sich im einperiodigen Kalkulationszinssatz die Annahme, dass die Projekte durch einperiodig veränderbare oder revolvierende Geschäfte finanziert werden oder in Konkurrenz zu periodisch veränderbaren Alternativen stehen. Diese Annahmen sind auf einem vollkommenen Kapitalmarkt erfüllt. In praktischen Anwendungen stellt sich die Finanzierungssituation jedoch heterogen dar. Die folgende Tabelle zeigt wichtige Merkmale differenzierter Finanzierungssituationen.


Merkmal der Finanz­situation Ausprägung der Finanzierungsmerkmale
Dauer einperiodige
Finanzprojekte
mehrperiodige
Finanzprojekte
Situations­abhängigkeit
der Konditionen
Konditionen über alle Perioden gleich Konditionen schwanken von Periode zu Periode Konditionen schwanken von Projekt zu Projekt
Umfang der Finanzierung unbegrenzt
(bzw. keine relevante Grenze)
eine begrenzte Finanzierung mehrere begrenzte Finanzierungs­alternativen

Für diese differenzierten Finanzierungssituationen gibt es zahlreiche Lösungsansätze. Die wichtigsten sind: