Kalkulationszinssatz: Unterschied zwischen den Versionen
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* Entscheidungsunterstützung durch Erfassung von Opportunitätskosten: Entsprechend bieten sich bei der Mittelverwendung Alternativen zu dem zu beurteilenden Projekt. Der Kalkulationszinssatz kann als [[Opportunitätskostensatz]] für den Kapitaleinsatz dienen. Soweit die Alternativverwendung keinen expliziten Zinssatz vorsieht, ist der Kalkulationszinssatz wieder ein Schätzwert. | * Entscheidungsunterstützung durch Erfassung von Opportunitätskosten: Entsprechend bieten sich bei der Mittelverwendung Alternativen zu dem zu beurteilenden Projekt. Der Kalkulationszinssatz kann als [[Opportunitätskostensatz]] für den Kapitaleinsatz dienen. Soweit die Alternativverwendung keinen expliziten Zinssatz vorsieht, ist der Kalkulationszinssatz wieder ein Schätzwert. | ||
* Steuerung: Schließlich kann ein Kalkulationszinssatz in der [[Kapitalbudgetierung]] oder im [[Beteiligungscontrolling]] als Mindestanforderung für die Verzinsung eines Projekts eingesetzt werden (Hurdle Rate). Er dient dann als [[Lenkpreis]] für die Steuerung knapper finanzieller Mittel. | * Steuerung: Schließlich kann ein Kalkulationszinssatz in der [[Kapitalbudgetierung]] oder im [[Beteiligungscontrolling]] als Mindestanforderung oder [[Verrechnungspreis]] für die Verzinsung eines Projekts eingesetzt werden (Hurdle Rate). Er dient dann als [[Lenkpreis]] für die Steuerung knapper finanzieller Mittel. | ||
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* Marktgrößen und Marktmodelle (etwa das[[CAPM]]) | * Marktgrößen und Marktmodelle (etwa das [[CAPM]]) | ||
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** Modelle der [[Investitions- und Finanzplanung]] | ** Modelle der [[Investitions- und Finanzplanung]] |
Aktuelle Version vom 16. Dezember 2011, 21:25 Uhr
von Clemens Werkmeister
Der Kalkulationszinssatz ist ein Zinssatz, der in verschiedenen betrieblichen Rechnungen zum Einsatz kommt. Er dient insbesondere zur
- Berechnung der Kosten des gebundenen Kapitals
- Abzinsung oder Aufzinsung von Zahlungen in dynamischen Investitionsrechnungen.
Die Verwendung kalkulatorischer statt tatsächlicher Zinssätze erfolgt aus mehreren Gründen:
- Vereinfachung: Ein Betrieb nutzt regelmäßig viele Finanzierungs- oder Anlagemöglichkeiten mit unterschiedlichen Zinssätzen und verfügt darüber hinaus noch über potenzielle Alternativen. Deren Erfassung und explizite Berücksichtigung ist aufwendig. Die Verwendung eines pauschalen Kalkulationszinssatzes vereinfacht dies.
- Prognose: Einige Formen der Finanzierung (etwa durch Eigenkapital oder durch Lieferantenkredite) sehen keine explizite Verzinsung vor. Die Gegenleistung erfolgt auf andere Weise (etwa über Dividenden oder im Preis der gelieferten Güter). Mit einem Kalkulationszinssatz kann diese Gegenleistung geschätzt und berücksichtigt werden. Allerdings sind Doppelerfassungen zu vermeiden.
- Entscheidungsunterstützung durch Erfassung von Opportunitätskosten: Entsprechend bieten sich bei der Mittelverwendung Alternativen zu dem zu beurteilenden Projekt. Der Kalkulationszinssatz kann als Opportunitätskostensatz für den Kapitaleinsatz dienen. Soweit die Alternativverwendung keinen expliziten Zinssatz vorsieht, ist der Kalkulationszinssatz wieder ein Schätzwert.
- Steuerung: Schließlich kann ein Kalkulationszinssatz in der Kapitalbudgetierung oder im Beteiligungscontrolling als Mindestanforderung oder Verrechnungspreis für die Verzinsung eines Projekts eingesetzt werden (Hurdle Rate). Er dient dann als Lenkpreis für die Steuerung knapper finanzieller Mittel.
Für die Festlegung eines Kalkulationszinssatzes gibt es mehrere Ansätze:
- buchhalterische Größen
- rechtliche Vorschriften
- Marktgrößen und Marktmodelle (etwa das CAPM)
- Herleitung aus dem betrieblichen Entscheidungsfeld, etwa über
Die Alternative zur Verwendung eines einheitlichen Kalkulationszinssatzes ist die Investitionsrechnung mit differenzierten Zinssätzen.